Saisonrückblick 2022/23

Die vergangene Saison war nicht immer einfach. Schon der Beginn brachte einige Schwierigkeiten mit sich. Mehrere Brüche in meiner linken Hand und eine Operation in der Hüfte haben mich dazu gezwungen, zuerst einmal ein paar Monate Reha zu machen. Dies gab mir aber Zeit mich auf die Maturaprüfungen, welche anstanden zu fokussieren und die Schule abzuschliessen.

Nachdem ich die Schule abgeschlossen hatte, war ich auch mit meinem Reha-Programm zu Ende und konnte endlich wieder anfangen 100% zu trainieren. Mit Carlo Janka, als neuer Konditionstrainer, verbrachte ich den ganzen Sommer und konnte körperlich grosse Fortschritte machen. Da ich aber in meiner Hand immer noch grosse Schmerzen hatte, musste ich mich Ende Juli nochmals einer Operation unterziehen, was aber nur ein kleiner Rückschlag war, denn danach war mit der Hand alles in Ordnung und ich konnte nach 1-2 Wochen wieder mit dem normalen Trainingsprogramm weitermachen.

Dann ging es schon das erste Mal auf den Schnee, Worauf ich mich sehr gefreut habe. Ich war sehr gespannt, wie sich meine neuen körperlichen Eigenschaften auf das Schneetraining auswirken würden. Anfangs hatte ich noch Mühe, da ich seit anfangs März nicht mehr auf den Ski gestanden bin. Doch wie erwartet, wurde es von Tag zu Tag besser und dann nach einem Trainingslager in der Skihalle anfangs Oktober, habe ich das erste Mal wieder das richtige Renngefühl gefunden, auf welches ich von da an aufbauen konnte.

Nun ging es endlich los, mit dem Training auf der Diavolezza. Das ist jedes Jahr wieder ein Highlight für mich, da die Bedingungen viel winterlicher sind als auf dem Gletscher und es bedeutet, dass die Saison fast vor der Türe steht. Leider erlitt ich kurz vor Saisonbeginn nochmals einen kleinen Rückschlag. Nach mehreren Wochen sehr guten Trainings in Diavolezza stürzte ich ein paar Tage vor den ersten Rennen und hatte eine kleine Gehirnerschütterung. Glücklicherweise hinderte es mich nicht daran, an den ersten Rennen in Diavolezza teilzunehmen und ich startete mit grosser Vorfreude in die Saison.

Trotz der Vorfreude und dem Gefühl voller Bereitschaft verliefen die ersten Rennen gar nicht plangemäss. Ich habe jeweils grobe und unnötige Fehler gemacht und bin oft ausgeschieden. Dies spornte mich nur noch mehr an, hart zu arbeiten und die Probleme in den Griff zu bekommen. Es wurde dann auch schon ein bisschen besser und somit wurde ich für die Juniorenweltmeisterschaften in St. Anton Mitte Januar selektioniert. Dies war definitiv ein Highlight meiner Saison. Obwohl die Resultate nicht ganz herauskamen, wie ich es wollte, war es trotzdem eine sehr wichtige und lehrreiche Erfahrung. In der Alpinen Kombination verpasste ich das Podest nur knapp um 7 Hundertstelsekunden und im Slalom hatte ich im zweiten Lauf einen grossen Fehler, was mir leider eine Toprangierung verwehrte.

Nach diesen Wettkämpfen ging ein Knopf auf und ich habe eine Methode herausgefunden, um mich unmittelbar vor dem Rennen optimal vorzubereiten. Dies hat sich dann schlussendlich auch an den Resultaten widerspiegelt. Ich hatte endlich eine gewisse Konstanz gefunden und immer mehr Läufe ohne Fehler runtergebracht. Es folgten ein Sieg im FIS-Slalom auf der Lenzerheide, sowie die Goldmedaille an den Junioren-schweizermeisterschaften in Jaun, ebenfalls im Slalom. Dies führte zu meinen ersten Einsätzen im Europa-Cup, was ein grosses Ziel von mir war. Dort hatte ich leider weniger Erfolg, doch ich habe wieder wertvolle Erfahrungen gesammelt.

Die Saison verlief konstant weiter, der grosse Durchbruch blieb mir lange verwehrt. Ich habe aber nie lockergelassen und das hat sich Ende Saison dann endlich ausbezahlt. An einem mit Weltcupfahrern stark besetzen Rennen an den Deutschen Slalommeisterschaften habe ich den Sieg geholt, was für mich das Highlight der Saison war. Diesen Schwung konnte ich gleich mitnehmen und habe nochmals zwei Podestplätze an stark besetzten FIS-Rennen geholt. Mit diesen guten Resultaten Ende Saison konnte ich ein von mir gesetztes Ziel erreichen und habe die Selektion für das B-Kader geschafft. Gleichzeitig bin ich in die Europa-Cup Slalom-Trainingsgruppe aufgestiegen, was ein grosser Schritt für mich ist und optimale Voraussetzungen für nächste Saison darstellen.

Mit meinen FIS-Punkten im Slalom habe ich mich vom 310. Rang in der Weltrangliste in die Top 100 vorgearbeitet, was ein grosser Erfolg für mich ist. Nach Saisonschluss habe ich direkt die Spitzensport-RS in Magglingen begonnen, wo ich bis Mitte August meine Zeit verbringen werde.

An dieser Stelle möchte ich mich bei all meinen Unterstützern und Sponsoren bedanken, ohne euch wäre das Ganze nicht möglich! Ich freue mich jetzt schon riesig auf die kommende Saison und kann es kaum erwarten wieder auf dem Schnee zu stehen, um meine nächsten grossen Ziele zu verfolgen.