Letzte Saisonvorbereitungen mit unglücklichem Ausgang

Nach einem fast optimalen Sommeraufbau freute ich mich sehr auf immer mehr winterlichen Bedingungen zu trainieren. Ein letztes Gletschertraining in Saas Fee zeigte leider, dass es nicht ganz der Fall war. Durch die warmen Temperaturen waren wir gezwungen e ine andere Lösung zu finden, was für mich jedoch sehr erfreulich war, da es bedeutete, dass wir einen Ausflug nach Levi, Finnland machten. Es war mein erstes Mal im hohen Norden, bereits im Oktober herrschte Hochwinter mit einer komplett schnee bedeckten L andschaft und 10°C. Top Bedingungen zum Trainieren, doch leider bekam ich im letzten Lauf des ersten Training Tages in Levi einen Zwick in den Rücken und hatte danach sehr starke Rückenschmerzen. Durch diese Schmerzen war ich nicht mehr in der Lage Ski zu fahren und verbrachte eine Woche in Finnland mit Physiotherapie, Sauna und Studium.

Zurück in der Schweiz galt es nun mich zu erholen, um möglichst schnell wieder schmerzfrei trainieren zu können. Es folgte eine kurze Pause und dann ein kurzer Skikurs auf der Diavolezza. Leider war ich auch dort ziemlich eingeschränkt.

Da ich wusste, dass wir Mitte November nochmals ein zweiwöchiges Trainingslager nach Levi und Kåbdalis, Schweden geplant hatten, habe ich mich entschieden bis dahin nicht mehr Ski zu fahren und den Fokus komplett auf die Genesung der Rückenschmerzen zu setzen, damit ich die guten Bedingungen dort auch ausnutzen konnte.

Es begann vielversprechend und ich konnte einige Skitage aneinanderreihen, bis die Schmerzen langsam wieder zurückkehrten. Nach eineinhalb Wochen musste ich den Trainingslauf mittendrin abbrechen, da die Schmerzen plötzlich un erträglich wurden und ich konnte danach kaum mehr laufen. Obwohl das auf den ersten Eindruck nicht allzu gut klingt, war es nicht das Schlimmste, da ich nun mit Sicherheit wusste, dass es so nicht weiter geht.

Ich habe mich daher entschlossen eine längere Reha Phase einzubauen und mindestens bis im neuen Jahr nicht mehr Ski zu fahren. Dies habe ich auch durchgezogen und im Dezember sehr intensiv daran gearbeitet, mit unzähligen Therapiebesuchen. Der Plan wurde dann so durchgezogen und da ich im Januar eine Besserung gespürt habe, versuchte ich es nochmals mit der Skibelastung. Anfang Januar bereits nach dem ersten Trainingstag auf Schnee, welcher bewusst sehr locker gestaltet wurde, waren die Schm erzen wieder zurück fast so stark wie zuvor. Dadurch wurde mir klar, dass es schwierig wird diese Saison nochmals zurückzukehren.

So ist es mir einfacher gefallen das Ganze ein bisschen lockerer anzugehen und bewusst wirklich Zeit lassen, um den Rücken nicht zu belasten. Doch leider hat diese Zeit nicht viel gebracht, da ich ständig unter Rücken schmerzen litt, egal was ich machte. Nach zwei Monaten kaum Belastung, sehr vielen Arztterminen und regelmässig Therapie und trotz all dem kaum eine Verbesserung, bin ich zu einem Spezialisten gegangen, welcher sich das nochmals genau angeschaut hat. Dieser hat die Schmerzen auf eine Spondylo lyse ( in der unteren Lendenwirbelsäule zurück geführt. Eine Spondylolyse ist ein Riss im Wirbelbogen, welcher bei mir höchst wahrscheinlich angeboren ist. Nun gibt es eine langfristige Lösung dieses Problem zu beheben, nämlich mit einer Operation, in welcher dieser Riss mit Schrauben fixiert wird. Ich habe mich dazu entschieden, diese Operation durchführen zu lassen. Dies bedeutet nun aber offiziell das Saisonende, da auf die OP eine sehr lange Reha Zeit folgt. Erst nach 6 Monaten werde ich wieder in der Lage sein mit Skitraining zu beginnen.

Die Reha werde ich hauptsächlich in Magglingen absolvieren, weil ich dort optimale Betreuung habe und eine perfekte Infrastruktur, um trotz der Schwierigkeiten einen guten Aufbau zu machen. Ich habe direkt den frühestmöglichen Termin vereinbart und werde nun am 21. März im Universitätsspital Basel bei bester Betreuung operiert. Das Risiko, dass etwas schiefläuft, ist sehr klein und ich rechne damit, spätestens im September wieder auf den Ski zu stehen, rechtzeitig für die Vorbereitung auf die nächste Saison.

Ich entschuldige mich, dass ihr länger nichts mehr von mir gehört habt, es war eine schwierige Zeit für mich. Doch wenn ich etwas gelernt habe in den letzten Monaten , dann dass ich mir kein besseres Leben vorstellen könnte als Skirennfahrer zu sein und ich deshalb alles geben werde um nächstes Jahr stärker als je zuvor zurückzukommen. Meine Liebe für diesen Sport ist viel zu gross, um wegen eines Hindernisses wie diesem aufzuhören.

Somit möchte ich mich bei allen Leuten und Sponsoren bedanken, welche sich die Mühe machen mi ch auf meinem Weg zur Erfüllung meines Traumes zu unterstützen. Es bedeutet mir sehr viel, da es ohne euch nicht möglich wäre!

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